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Hochbau

Entspannte Grossform: SIP Main Campus, Allschwil

Der SIP Main Campus in Allschwil denkt Laborbau neu. Ein fein abgestimmter Ortbeton-Raster von 7 × 7 Metern schafft maximale Flexibilität und minimale Schwingung – genau das, was Forschung braucht. Tragstruktur und Erschliessung liegen aussen, der Innenraum bleibt offen und wandelbar. Die weit auskragenden Decken und durchlässigen Scheiben rhythmisieren das Äussere, spenden Schatten – und laden zum Verweilen ein. Sichtbeton zeigt sich hier nicht roh, sondern präzise: als konstruktiver Rahmen, als räumliche Ordnung.

Laborbauten stellen hohe Anforderungen an schwingungsarme Konstruktionen, wofür sich Stahlbeton hervorragend eignet. Hinzu kam der Wunsch nach langfristiger Nutzungsflexibilität. Das führte zu eine expressiven Bauwerk mit regalartiger Struktur in Ortbeton, das als Grossform einen weitläufigen Innenhof umschliesst. Zur Reduktion des Betonverbrauchs wurde das Gebäude mit einem optimierten Raster von 7 × 7 Metern und Deckenstärken von 28 Zentimetern konzipiert. Indem die tragende und aussteifende Struktur aussen liegt, konnten im Innern Stützen und vor allem Kerne eingespart werden.

Die weit vorkragenden Decken und die aufgelösten Scheiben des Tragwerks prägen den äusseren Ausdruck, unterstützen den Sonnenschutz und dienen als Erschliessung und Aufenthaltsbereiche des für Start-ups und etablierte Unternehmen aus dem Biotech- und Healthcare-Sektor konzipierten Gebäudes. In dessen Ecken liegen gegen den Himmel und den Hof offene, kunstvoll inszenierte Treppenhäuser.

Sie dienen als Treffpunkte und ergänzen das strenge Raster auf schwungvolle Weise. Als Pendant sind an den Aussenecken die aufgelösten Scheiben der Tragstruktur wechselweise ausgerichtet, was eine überraschende Dynamik in die repetitive Stapelung der Geschosse bringt. Konstruktiv besonders interessant ist der Übergang von innen nach aussen: Zur thermischen Trennung sind die Pfeiler mit einem Auflager aus Lecabeton(leichtgewichtiger Beton mit Blähtonkugeln zur Verbesserung der Dämmung) versehen, auf denen die Geschossplatten liegen. Dazu kommt eine verputzte Dämmschicht als Ummantelung. Die horizontalen Betonplatten im Aussenbereich sind mit einer Fuge von der gläsernen Hülle abgesetzt und zwischen die Stützen gespannt. Die ebenso robuste wie langlebige Konstruktionsweise unterstützt den Charakter des Edelrohbaus und verleiht dem Gebäude zusammen mit dem grünen Hof eine angenehme Weite und grosszügige Einfachheit.

Bildergalerie SIP Main Campus
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Projektdaten SIP Main Campus

Aufgabe:
Neubau

Baukategorie (SIA 102):
Industrie und Gewerbe

Architekten:
Herzog & de Meuron

Ingenieure:
ZPF Ingenieure

Landschaftsarchitekten:
Vogt

Landschaftsarchitekten:
Stauffer Rösch

Betonbau:
ERNE

Andere:
Renée Levi - Kunst am Bau

Projektdaten Kantonsschule Limmattal