Faktencheck
Baustoff Beton

Langlebig. Kreislauffähig. Regional.

Beton ist der meistverwendete Baustoff weltweit und damit auch ein starker Hebel für das nachhaltige Bauen der Zukunft. Ziel dieses Faktenchecks ist es, wissenschaftlich fundierte und praxisnahe Informationen über Beton verständlich und faktenbasiert zu vermitteln. 

Beton ist ein Naturprodukt

Beton ist ein Naturprodukt

Beton ist ein natürlicher Baustoff, der sich im Wesentlichen aus drei Ausgangsstoffen zusammensetzt: 

1. Gesteinskörnung 
2. Wasser
3. Zement

Zement dient als Bindemittel und besteht aus Naturstoffen wie Kalk, Ton und Mergel. Diese mineralischen Rohstoffe werden gebrannt, um dem Zement jene Eigenschaften zu verleihen, die er für die Erhärtung braucht. Dadurch bekommt Beton auch seine einzigartigen Qualitäten: Festigkeit, Tragfähigkeit, Langlebigkeit und Recyclingfähigkeit. Diese Eigenschaften lassen sich je nach Zusammensetzung und Zusatzmitteln gezielt verstärken. Die Rohstoffe für die Herstellung von Zement und Beton sind in der Schweiz regional und in ausreichender Menge verfügbar.

Beton ist ein Naturprodukt
Beton ist ein Wiederverwender

Beton ist ein Wiederverwender

Beton kann aufgrund seiner Zusammensetzung immer wieder rückgebaut, aufbereitet und wieder zu Beton verarbeitet werden. Diese Eigenschaft macht Betonbauten – als Teil eines integrierten Kreislaufprozesses – zum Rohstofflager der Zukunft, Stichwort «Urban Mining». Durch die Digitalisierung der Planungs- und Herstellprozesse rückt auch die Wiederverwendung von ganzen Bauteilen ins Zentrum lebenszyklusorientierter Betrachtungen.

Ein weiterer positiver Effekt beim Recycling: Beim Rückbau und Aufbrechen von altem Beton vergrössert sich seine Oberfläche. Dadurch kommt es zu erhöhter Carbonatisierung, bei der CO2 aus der Umgebungsluft im Beton dauerhaft eingebunden wird. Insbesondere die nahezu hundertprozentige Wiederverwendung des rückgebauten Betons schont die natürlichen Ressourcen und damit die Umwelt

 

Beton ist ein Wiederverwender
Beton ist eine CO2-Senke

Beton ist eine CO2-Speicher

Beton ist der meistgenutzte Baustoff weltweit und kommt im Hoch- und Tiefbau auf vielfältige Weise zum Einsatz. Die Zementherstellung verursacht CO2-Emissionen – diese zu reduzieren, ist ein wichtiges Ziel.

Durch den natürlichen Vorgang der Carbonatisierung nimmt Beton während Herstellung, Nutzung und Recycling CO2 aus der Umgebungsluft dauerhaft auf. Damit kompensiert er bis zu 20 % des bei seiner Herstellung ausgestossenen CO2. Mit fortschrittlichen Technologien kann Beton zusätzlich CO2 aufnehmen und dauerhaft in Kalkstein umwandeln.

Beton ist eine CO2-Senke
Beton ist ein Infrastrukturmacher

Beton ist ein
Infrastrukturmacher

Beton hilft, unsere wichtigste Ressource weltweit – das Wasser – zu nutzen und zu schützen. Denn als unersetzbarer Baustoff für die Errichtung von Wasserleitungen und -reservoirs trägt er wesentlich dazu bei, uns Tag für Tag mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. Durch die sichere Ableitung des Abwassers in Kanalisation und Kläranlagen unterstützt Beton auch dabei, unsere Flüsse sowie Seen sauber zu halten.

Ausserdem ist Beton ein unverzichtbarer Baustoff für eine gut ausgebaute öffentliche Verkehrsinfrastruktur. Die vermehrte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel trägt wiederum entscheidend zur CO2-Minderung bei.

Ebenso prägt Beton unser nationales Strassennetz. Fahrbahnen aus Beton sind formstabil, langlebig und wartungsarm. Dank ihres geringen Rollwiderstands
senken sie den Treibstoffverbrauch. Betonbauten wie Tunnel und Brücken verbinden Regionen, sichern Mobilität und bilden das Rückgrat einer sicheren, qualitativ hochwertigen und zukunftsweisenden Infrastruktur. 

Beton ist ein Infrastrukturmacher
Beton ist ein Reisemuffel

Beton ist ein Langlebekünstler

Beton überzeugt durch hohe Festigkeit und Beständigkeit. Er ist enorm belastbar, widersteht Witterung, Feuchtigkeit und Brand und bleibt auch unter hohen Beanspruchungen formstabil und tragfähig. Dadurch ist Beton ein besonders robuster und langlebiger Baustoff.

Mit Bauteilen aus Beton lassen sich grosse Spannweiten überbrücken. Das ermöglicht ein hohes Mass an Flexibilität in der Raumgestaltung und schafft Voraussetzungen für die spätere Umnutzung von Räumen oder ganzen Gebäuden.

Bauwerke aus Beton zeichnen sich durch eine lange Nutzungsdauer und hohe Werterhaltung aus. Damit schonen sie Ressourcen und sind dauerhaft nachhaltig.

Beton ist ein Reisemuffel
Beton ist ein Energiespeicher

Beton ist ein Energiespeicher

Beton ist aufgrund seiner hohen Materialdichte und Wärmeleitfähigkeit ein hervorragender Energiespeicher. Die Bauteilaktivierung nutzt diese Eigenschaft: Aktivierte Betonbauteile speichern Energie und geben sie in Form von Wärme oder Kälte wieder ab. Zur thermischen Aktivierung der Gebäude sind wasserführende Rohrsysteme in Betondecken oder -wänden integriert. Je nach Jahreszeit können sie als Heiz- oder Kühlelemente zur Regulierung der Innenraumtemperatur genutzt werden.

Die thermische Bauteilaktivierung eignet sich optimal für den Einsatz erneuerbarer Energien – einerseits aufgrund der geringen Temperaturunterschiede, die für das Heizen und Kühlen benötigt werden, andererseits aufgrund der Speicherfähigkeit, wodurch Zeiten ohne Wind und Sonne überbrückt werden können. So trägt Beton zum Gelingen der Energiewende bei und hilft zudem, beim Heizen im Winter und bei der Raumkühlung im Sommer Energiekosten zu sparen.

Beton ist ein Energiespeicher
Beton ist ein Reisemuffel

Beton ist ein Reisemuffel

Beton wird nicht nur regional hergestellt und verwendet, auch seine Rohstoffe werden regional gewonnen. Rund 500 über die ganze Schweiz verteilte Kies-, Beton- und Fertigteilwerke ermöglichen kurze Transportwege.

Frischbeton fährt schweizweit vom Herstellwerk bis zur Baustelle nur wenige Kilometer, ist also rasch regional verfügbar und trägt so entscheidend zur Einsparung von CO2 -Emissionen beim Transport bei. Auch auf die Baustelle gelieferte Betonfertigteile entsprechen dem Prinzip der kurzen Wege. Der weitgehend mit heimischem Zement gedeckte Schweizer Bedarf erhöht zusätzlich die Versorgungssicherheit.

Die Gewinnung von Rohstoffen und die Produktion von Zement und Beton in der Region sorgen für Arbeits- und Ausbildungsplätze und stärken die Wirtschaftskraft vor Ort.

Beton ist ein Reisemuffel
Beton ist ein Flächenoptimierer

Beton ist ein Flächenoptimierer

Beton ermöglicht platzsparendes Bauen in die Höhe wie auch in die Tiefe. Damit ist er aktiver Teil der Lösung, wenn es darum geht, weniger Flächen zu versiegeln.

Ausserdem bietet Beton nachhaltige Qualitäten und optische Vielfalt für die Gestaltung von Freiflächen. Urbane Plätze und Wege lassen sich mit Betonpflastersteinen versickerungsfähig gestalten. So kann Regenwasser vor Ort versickern, statt ungenutzt über die Kanalisation abzufliessen. Zudem können Rückhaltebecken sowie Wasserrinnen mit Beton flexibel in Freiräume integriert werden.

Beton ist ein Flächenoptimierer
Beton ist ein Vordenker

Beton ist ein Vordenker

Ökologisches, klimaschonendes, aber auch effizientes Bauen ist der Motor für laufende innovative Entwicklungen in der Bauwirtschaft. Ziel ist es dabei, durch neue Verfahren oder Anwendungen Baustoffe noch intelligenter herzustellen, einzusetzen und damit auch aus ökonomischer bzw. ökologischer Sicht weiter zu verbessern.

Die Betonbranche arbeitet in enger Kooperation mit Wissenschaft und Praxis an Produktinnovationen bzw. neuen Betonrezepturen – von Leichtbeton über selbstverdichtenden Beton, Ultrahochleistungsbeton (UHPC), Gradientenbeton und Carbonbeton bis hin zu Beton als Speicher für erneuerbare Energien. Auch alternative Bewehrungssysteme sowie die laufenden Weiterentwicklungen im 3D-Betondruck sind wichtige Innovationsschritte in Richtung zukunftsfähiges Bauen! Weitere Innovationsprozesse finden in vielen Bereichen statt:

  • Dekarbonisierung von Zement und Beton entlang der Wertschöpfungskette
  • Ressourceneffizienz und Kreislauffähigkeit
  • Nutzung von Gebäuden als Energiespeicher
  • Verbesserung von Dauerhaftigkeit und Tragfähigkeit
Beton ist ein Vordenker