Beton kann im Vergleich zu vielen anderen Baustoffen sehr gut Wärme aufnehmen und lange Zeit halten. Er erwärmt sich langsam, wodurch die gespeicherte Energie erst nach und nach abgegeben wird. Leichte Baustoffe hingegen heizen sich bei Sonneneinstrahlung schnell auf, wodurch Wärme rasch in den Innenraum gelangt. Bei Beton passiert das deutlich später, oft nicht vor dem späten Nachmittag. Diese zeitliche Verzögerung sorgt dafür, dass Innenräume selbst an heissen Tagen angenehm bleiben.
«Beton ist nicht nur ein guter Wärmespeicher, sondern auch ein guter Wärmeleiter. Diese Eigenschaft kann für die Temperierung von Gebäuden genutzt werden.»
Weil Beton Wärme so gut halten kann, sinkt der Energiebedarf für Heizen und Kühlen deutlich. Gleichzeitig kann Beton überschüssige Energie aus erneuerbaren Quellen aufnehmen, etwa wenn Solaranlagen oder Windkraftwerke mehr Strom liefern, als gebraucht wird. Diese Energie lässt sich als Wärme oder Kälte im Bauteil speichern und später wieder nutzen. Dadurch bleiben Oberflächen gleichmässig temperiert, was die thermische Behaglichkeit deutlich erhöht: unangenehme Kältewände oder Zugluft werden vermieden. Auch die Luftfeuchte bleibt stabiler, da Beton Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann.