Die thermische Trägheit des Gebäudes wurde gezielt genutzt. Die Betondecken speichern Wärme und geben sie zeitversetzt wieder ab. Gesteuert wird dies über ein Thermoaktives Bauteilsystem (TABS), das mit Grundwasser betrieben wird. Obwohl TABS die Anforderungen an die Systemtrennung nicht vollständig erfüllt, überzeugt es durch seine hohe Effizienz in der Heiz- und Kühlfunktion und ist daher im Minergie-ECO-Vorgabenkatalog zugelassen.
Die Auslegung der TABS erfolgte mit 26/23°C im Heizfall und 18/22°C im Kühlfall. Diese Werte wurden im Nachhinein deutlich reduziert, um eine Überdimensionierung zu vermeiden. Die Betonkerntemperatur bleibt sowohl im Sommer als auch im Winter nahe der Raumlufttemperatur, was zu einer besonders effizienten Nutzung des Systems führt.
Ergänzend zur Planung wurde berechnet, dass aufgrund der Globalstrahlungsgewinne an sehr kalten Tagen sowie der Gebäudeträgheit, insbesondere durch die Aktivierung mit TABS, die Wärmepumpe (Grundwasser) deutlich kleiner dimensioniert werden konnte als nach den üblichen Berechnungsmethoden. Reto Küng, Experte für Bauteilaktivierung, betont, dass die Zusammenarbeit mit dem Architekten, Haustechnikplanern und TABS-Lieferanten für den Erfolg entscheidend war.
Neben den Einlagen sorgt eine sitzhohe Betonbrüstung in den Büroräumen für zusätzliche Speichermasse und trägt zu einer gleichmässigen Temperaturverteilung bei.
Fazit
Verdichtete Bauweise, reduzierte Technik, intelligentes Energiekonzept: Der «SisCampus» in Schattdorf zeigt, wie mit kluger Planung und gezieltem Materialeinsatz ein nachhaltiges Firmengebäude realisiert werden kann. «Ohne unnötigen Schnickschnack», sagt Daniel Dittli.