Betonpreis neu gedacht – Architektur und Ingenieurbau gleichermassen im Fokus

Der traditionsreiche Betonpreis zeigt sich in neuer Form: Erstmals wurden auch Ingenieurbauwerke ausgezeichnet – ein Zeichen für die Vielfalt und Qualität des Bauens mit Beton in der Schweiz. Die Jury legte besonderes Augenmerk auf einen reflektierten, nachhaltigen Einsatz des Materials und zeichnete Projekte aus, die durch gestalterische Stärke, technische Innovation und einen bewussten Umgang mit dem Ort überzeugen.

Schlicht Betonpreis. So heisst neu der prestigeträchtige Wettbewerb, der seit 1977 alle vier Jahre die besten Gebäude in Beton der Schweiz auszeichnet. Denn erstmals waren neben Hochbauten auch Ingenieurbauwerke zugelassen. Die Schaffung einer zusätzlichen Kategorie ist Ausdruck der hohen Wertschätzung für die Qualität und Bandbreite an Bau­aufgaben, bei denen hierzulande das leistungsfähige Material verwendet wird. Passend eingesetzt, ist Beton in allen Massstäben und für die verschiedensten Nutzungen ein geeigneter Baustoff. Immer wichtiger wird die Unterscheidung zwischen Lösungen, die Be­ton überlegt einsetzen, und solchen, die auf einen oberflächlichen Effekt abzielen. Diese kritische Annäherung stand auch im Zentrum der jüngsten Preisausschreibung. Ist der Gebrauch von Beton in einem Projekt wirklich notwendig oder kann seine Leistungsfähigkeit in Kombination mit anderen Materialien gesteigert werden?

Die hervorragend besetzte und fachlich breit auf­ gestellte Jury unter dem Vorsitz von Jacqueline Pauli definierte folgende Leitlinien zur Beurteilung der Eingaben: «Wie und wo wird Beton am sinnvollsten eingesetzt?» und «Worin bestehen neue, materialspezifische Beiträge oder Kombinationen mit anderen Baustoffen?» Gesucht waren herausragende Bauwerke aus Architektur und Ingenieurbau, die sich durch ihre offene, interdisziplinäre und angemessene Haltung in der Verwendung von Beton auszeichnen. Besonderes Augenmerk lag auf einem stimmigen Umgang mit dem Ort, der gestalterisch­räumlichen Konzeption, einem durchdachten Tragwerk und Nachhaltigkeit in umfassendem Sinn.

Ebenfalls neu konnte ein Sonderpreis für ein Projekt vergeben werden, das sich auf besonders überraschende, technisch innovative oder gestalterisch aussergewöhnliche Art mit dem Baustoff Beton auseinandersetzt. Es gab einige solcher Forschungsansätze. Ihr Gehalt konnte aufgrund der frühen Entwicklungsstände allerdings noch zu wenig abgeschätzt werden. Deshalb entschied sich die Jury, auf die Vergabe des Sonderpreises zu verzichten und das dafür vorgesehene Preisgeld auf die Auszeichnungen zu verteilen. Diese Geste anerkennt deren sehr hohe Qualität und rückt sie näher an die Preisträger heran.

In einem mehrstufigen Verfahren wählte die Jury von den 141 eingegebenen Hochbauten und 21 Ingenieurbauwerken die zehn vielversprechendsten Gebäu­de und die drei spannendsten Infrastrukturprojekte aus. Anschliessend wurden sie auf einer dreitägigen Reise quer durch die Schweiz besucht, jeweils von den federführenden Büros vorgestellt und von der Jury auf der Fahrt zum nächsten Projekt intensiv besprochen. Nach der letzten Besichtigung folgte ein Kontrolldurchgang aller Eingaben. Dann fällte die Jury die Entscheide für die Preisträger und Auszeichnungen. Alle waren sich einig: Das Niveau der Beiträge war sehr hoch, gerade auch dasjenige der Ingenieurbauwerke. Ein Hinweis darauf, dass sich die Neuausrichtung gelohnt hat. Und sie regt an, den Betonpreis weiterzuentwickeln. Denn er reflektiert die Veränderungen in der Anwendung von Beton, die gleichermassen herausfordernd wie faszinierend sind.

Jury 2025

Jacqueline Pauli (Jurypräsidentin)
Prof. Dr., Dipl. Ing. ETH, zpf.ingenieure, Basel & Zürich, Professorin für Tragwerksentwurf am Departement Architektur an der ETH Zürich

Marianne Julia Baumgartner
Dipl. Arch. ETH BSA SIA, Camponovo Baumgartner, Zürich

Andrea Deplazes
Prof., Dipl. Arch. ETH BSA SIA , Bearth & Deplazes Architekten AG, Chur

Harry Gugger
 Prof., Dipl. Arch. ETH BSA SIA, Studio Gugger, Basel

Silke Langenberg
Prof., Dr.-Ing., Professorin für Konstruktionserbe und Denkmalpflege und historische Bauforschung an der ETH Zürich

Quintus Miller
Prof., Dipl. Arch ETH BSA SIA, Miller & Maranta, Basel

Christian Scheidegger
Dipl. Arch. ETH BSA, Atelier Scheidegger Keller, Zürich

Martin Valier
Dipl.-Ing. Bauingenieur HTL, Penzel Valier AG, Zürich

Patrick SuppigerPatrick Suppiger
Geschäftsführer Betonsuisse Marketing AG, Bern

Preisverleihung im Kunsthaus Zürich am 12. Juni 2025

Betonkuben und Betontrophäen
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Sieger in der Kategorie Infrastrukturbau
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Sieger in der Kategorie Hochbau
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Ein Abend voller spannender Begegnungen
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Ulrich Widmer, VR-Präsident BETONSUISSE
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Prof. Dr. Jacqueline Pauli, Jurypräsidentin
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Tobias Müller, Moderator
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Gastreferent Stephan Schütz, gmp Architekten
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Ausgezeichnet in der Kategorie Infrastrukturbau
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Ausgezeichnet in der Kategorie Hochbau
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Ausgezeichnet in der Kategorie Hochbau
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Harry Gugger, Laudator
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Marianne Baumgartner, Laudatorin
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Quintus Miller, Laudator
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Christian Scheidegger, Laudator
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Martin Valier, Laudator
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Würdigung mit Wein aus dem Betonfass
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Ende der Preisverleihung
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Preisverleihung Impressionen
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Preisverleihung Impressionen
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Preisverleihung Impressionen
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Preisverleihung Impressionen
Preisverleihung Impressionen
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Preisverleihung Impressionen
Preisverleihung Impressionen
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Preisverleihung Impressionen
Preisverleihung Impressionen
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