Ein weiterer entscheidender Vorteil der neuen Fahrbahn ist die Helligkeit des verwendeten Betons. Der helle Betonbelag trägt dazu bei, den Energiebedarf für die Beleuchtung im Tunnel zu senken, da er im Vergleich zu Asphalt mehr Licht reflektiert. Diese Reflexionseigenschaft reduziert die Anzahl der notwendigen Leuchten und ermöglicht den Einsatz von Lampen mit geringerer Leuchtstärke, was den Energieverbrauch erheblich senkt. Die jährliche Einsparung beträgt rund 210’000 kWh, was dem Bedarf von etwa 40 Einfamilienhäusern entspricht. Durch die Zugabe von heller Gesteinskörnung konnte der Reflexionsgrad zusätzlich verbessert werden, was nicht nur die Betriebskosten senkte, sondern auch zur Verkehrssicherheit im Tunnel beiträgt.
Die Planung der Strassenbeleuchtung im Tunnel erfolgt anhand der sogenannten «Leuchtdichte», also des reflektierten Lichts in Richtung des Betrachters. Diese Vorgehensweise ermöglicht eine effizientere Ausleuchtung des Tunnelbereichs und trägt gleichzeitig zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei. Der Einsatz von hellem Beton zeigt, dass innovative Materialwahl und Energieeinsparungen Hand in Hand gehen können, um eine moderne und umweltfreundliche Verkehrsinfrastruktur zu schaffen.
Grossprojekt in zwei Bauabschnitten
2023 wurden erste Sanierungsarbeiten durchgeführt, und noch bis November 2024 wird der längste Strassentunnel Österreichs umfassend saniert. Rund 14 Kilometer bahnt sich der Tunnel seinen Weg durch den massiven Berg. Für die Sanierung wurde das grosse Projekt in zwei etwa sieben Kilometer lange Abschnitte eingeteilt. Während 2023 die Tiroler Seite in Angriff genommen wurde, galt es ein Jahr später auf Seiten von Vorarlberg weiterzumachen. Mehr als 200 Arbeiter beschäftigten sich in dieser Zeit um die Erneuerung, und die ASFINAG investierte in die zweite Phase 75 Millionen Euro in die Sanierungsarbeiten. Zusätzlich fliessen weitere 30 Millionen Euro in die Adaptierung und umfassende Erneuerung der Mautstelle, um den Komfort und die Sicherheit für die Tunnelbenutzer weiter zu steigern.