Rundgang vor Ort
Mitte Juli 2024 durfte eine Delegation der Betonsuisse an einem Rundgang teilnehmen. Dies begann ganz unten, im dritten und zweiten Untergeschoss, wo auf einer Gesamtfläche von 22'000 Quadratmeter rund 540 Parkplätze vorgesehen sind. Auf diesen Ebenen sind beide Bauwerke verbunden – das Kinderspital und die Frauenklinik.
Komplexe Wasserhaltung
Der Baugrund erforderte mehrere Wasserpumpen während der Bauzeit und zur Kanalisationsentlastung wurden vier Retentionsbecken erstellt. Auf der Ebene des Zugangs zur Friedentalstrasse befindet sich das erste Obergeschoss. Dieses Stockwerk ist deutlich höher gebaut, denn hier wird die zentrale Haustechnik eingebaut.
Umsichtige Materialisierung
Die Statik der beiden Bauten beruht auf je zwei inneren Kernen mit dem Treppenhaus und den Liftanlagen. Dies ermöglicht grosszügig auskragende Decken, die auf vorfabrizierten Betonstützen von Müller-Steinag Baustoff AG stehen. Die Fassade zeigt sich aus gestalterischen Gründen mit Stützen in rundem Querschnitt, in den Innenräumen ist der Stützengrundriss jeweils quadratisch, was den Einbau der raumhohen beplankten Gipstellwände begünstigt.
Auch auf einen nachhaltigen Materialeinsatz wurde geachtet, so weist der verwendete Beton je nach Einsatzort einen RC-Anteil von 50 bzw. 25 Prozent auf. In den Obergeschossen wird eine Holzelementfassade montiert, die Notfalltreppen aussen sind in verzinktem Stahl ausgeführt.
Arbeitsmittel und weitere Bauarbeiten
Für die Deckenschalungen und für die Wände werden Peri-Schalungssysteme (Schalungstyp 2) angewandt. Die Baumeisterarbeiten für das gesamte Projekt übernahm die Implenia Schweiz AG.
Die Flachdächer sind mit Bitumenbahnen geschützt, darauf soll ein Dachgartenaufbau erfolgen. Über der Dachterrasse des Kinderspitals befindet sich ein Aufbau mit Technikräumen, auf dessen Dach ist ein Helikopterlandeplatz vorgesehen. Darauf gibt es einen weiteren Aufbau, damit der Aufzug direkt auf das Niveau des Helikopters gelangen kann.
Erfolgreiche Zusammenarbeit
Das gesamte Spitalareal liegt im nördlichen Teil der Stadt Luzern zwischen Bramberg und Sedel. Die Logistik des Bauplatzes erfordert daher besondere Massnahmen. Direkt beim laufenden Spitalbetrieb müssen zudem viele Herausforderungen gelöst werden.
Bis dato wurde dies rücksichtsvoll erfüllt. Die Bauetappen, -zufahrten, -container und -zwischenlager wurden in Zusammenarbeit mit dem Ausschuss Bau/Infrastruktur des LUKS, den Generalplanern von Burkard Meyer + Bollhalder Walser AG BMBW, dem Baumeister Implenia Schweiz AG und allen weiteren beteiligten Unternehmen realisiert.