Das Tragwerk besteht aus betonierten Stützen, aussteifenden Wänden und verputzten Ziegelausfachungen. Diese Elemente bleiben sichtbar - im Inneren wie an der Fassade. Sie sind mehr als statische Notwendigkeit: Sie gliedern, prägen den Ausdruck und schaffen Orientierung. Dort, wo sich die Fassade weiter öffnet, wird das Material dichter und massiver - eine Reaktion auf die Belastung, aber auch eine Geste. Jede Wohnung nimmt ein ganzes Geschoss ein. Die Grundrisse verzichten auf Korridore, stattdessen entstehen Räume - klar gegliedert, aber flexibel nutzbar. Doppelflügeltüren und faltbare Wandelemente mit integrierten Türen ermöglichen wechselnde Wohnszenarien. Räume lassen sich verbinden oder abtrennen. Das Haus passt sich den Bedürfnissen der Menschen an - nicht umgekehrt. Eine 3,5-Zimmer-Wohnung misst rund 75 Quadratmeter - etwa 15 Prozent weniger als üblich. Möglich wird dies durch konsequente Suffizienz: weniger Fläche, aber mehr Qualität. Aus allen Himmelsrichtungen fällt Tageslicht in die Wohnungen. Davon profitieren Küche, Bad und Wohnzimmer ebenso wie die angrenzenden Räume. Beim Durchschreiten der Räume entsteht ein fast schwebendes Raumgefühl. Die erkerartigen Fenster sitzen an den Ecken, erweitern die Blickachsen und vermitteln das Gefühl, fast aus dem Gebäude herauszutreten. Die aussen liegenden Betonstützen vermitteln zwischen innen und aussen, überspielen die Klimahülle und rahmen den Blick in die Umgebung.