Die Planung und Umsetzung einer Seilbahn sind sicherlich eine besondere Herausforderung. Wie gehen Sie damit um, dass Projekte wie die Schilthornbahn nicht alltäglich sind und spezielle Anforderungen stellen?
Ich freue mich jeden Tag auf die neuen Herausforderungen. Das Wetter kann auf dieser Höhe sehr rasch ändern, die Baustelle läuft bei vollem Bahnbetrieb und die Logistik muss gut geplant sein.
Was bedeutet dies konkret bei diesem Projekt?
Sämtliche Baumaterialien müssen mit der Materialseilbahn ab Stechelberg transportiert werden, dies bedeutet ein umfassendes Mass an Arbeitsvorbereitung, da der Transportweg sehr aufwendig und lang ist.
Können Sie uns Einblicke in die spezifischen Herausforderungen geben, denen Sie sich im alpinen Baubereich stellen müssen, und wie diese sich von den Herausforderungen beim Bauen in weniger anspruchsvollen Gebieten unterscheiden?
Die vielen Besucherinnen und Besucher aus nah und fern, welche das Schilthorn täglich besuchen und teilweise grosses Interesse an den Bauarbeiten haben. Dann natürlich das Wetter; unten im Tal kann es schön und warm sein und hier oben ist dichter Nebel und die Temperaturen sind um einiges tiefer. Auch starker Wind, Schnee im Sommer und der rasche Wetterwechsel sind auf dieser Höhe normal. Speziell ist zudem, dass wir die Arbeiten während den Wintermonaten einstellen.
Der Bau erfolgt bei vollem Betrieb. Braucht es hier spezielle Vorkehrungen?
Wie bei jeder Baustelle hat auch hier die Sicherheit höchste Priorität. So sind Abschrankungen und Hinweisschilder dort angebracht, wo notwendig. Die Lenkung der Gäste organisieren die Verantwortlichen der Schilthornbahn, sodass wir konzentriert arbeiten können. Selbstverständlich aber beantworten wir gerne Fragen von interessierten Besuchern.
Welche Rolle spielt der Baustoff beim Bau in solchen Höhen? Welches sind die Vorteile von Beton in diesem konkreten Projekt?
Die Betonkomponenten müssen in puncto Handling, Transportier- und Verbaubarkeit einfach zu managen sein.
Woher kommt der Beton (Rohstoffe) und wo wird der Beton gemischt?
Die Lieferung des Betonkieses erfolgt, aus dem firmeneigenen Betonwerk (Aarekies Brienz AG) in Brienz. Dies ist ein grosser Vorteil, da man die Zusammensetzung des Kieses kennt. So kann eine optimale Betonrezeptur angewendet werden. Der Zement wird palettisiert als Sackware von der Vigier AG geliefert. Gemischt wird der Beton vor Ort in der firmeneigenen, mobilen Betonanlage.
Was reizt Sie besonders an der Arbeit an der Schilthornbahn 20XX? Gibt es bestimmte Aspekte des Projekts, die es für Sie besonders interessant und lohnenswert machen?
Der besondere Reiz dieser Baustelle ist, dass sie sich im Gebirge befindet und es sich um ein aussergewöhnliches Seilbahnprojekt handelt.
Welche Faktoren oder Ereignisse motivieren Sie am meisten in Ihrer Rolle als Bauführerin im Baubereich?
Gibt es Momente, in denen Sie besonders stolz auf das bisher Erreichte sind? Die Motivation ergibt sich aus der tollen Zusammenarbeit im Team – von der AVOR bis zur Ausführung – und der Sichtbarkeit der jeweiligen Arbeitsfortschritte. Besonders stolz bin ich, dass die Firma Ghelma AG Baubetriebe mir als junge Bauführerin ein so grosses Vertrauen entgegenbringt und ich die Chance bekommen habe, an diesem aussergewöhnlichen Projekt mitzuwirken.
Die Schilthornbahn 20XX ist zweifellos ein bedeutendes Projekt. Was empfinden Sie persönlich als den grössten Beitrag oder das wichtigste Ergebnis, das Sie durch Ihre Arbeit an diesem Projekt erreichen möchten?
Meinen Beitrag sehe ich darin, die Baustelle so zu organisieren, dass alles reibungslos funktioniert. Besonders stolz macht es mich, wenn von Anfang bis Ende alles unfallfrei abläuft.